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Oskar Kokoschka: Blumenstillleben
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Oskar Kokoschka: Blumenstillleben
Oskar Kokoschka
Blumenstillleben (Flowers in a Red Vase)
1958
Aquarell auf Papier; gerahmt
61,8 x 49,6 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: OK, May, 58
Rückseitig auf Etikett der Feigl Gallery (601 Madison Ave., New York City) bezeichnet
Feigl Gallery, New York;
Privatbesitz, Los Angeles
Oskar Kokoschka, dessen umfangreiches und beeindruckend vielseitiges Oeuvre den Bogen über fast acht Jahrzehnte spannt, hat die europäische Moderne mitgeprägt und ihr wesentliche Impulse verliehen. War er in den bahnbrechenden frühen Jahren das "enfant terrible", der radikale und gegen alle Konventionen aufbegehrende Protagonist der expressionistischen Avantgarde, nahm er später auch die Rolle des Bewahrers der Maltradition ein. So hat er sich nach dem Krieg gegen den Weg in die Abstraktion entschieden und eine künstlerische Position vertreten, zu der die Wiederaufnahme tradierter malerischer Werte gehörte.
Nachdem im Jahr 1937 über vierhundert seiner Werke in Deutschland als "entartete Kunst" beschlagnahmt worden waren, sah sich Oskar Kokoschka dazu gezwungen, nach England zu emigrieren. Während der Kriegsjahre sollte das Thema der Naturdarstellung zunehmend an Bedeutung in der Wahl seiner Bildsujets gewinnen. Bevorzugt widmete er sich Landschaftsskizzen, Tier- und Blumenstillleben. Bei letzteren setzte er die farbenfrohe, vitale Schönheit des Motivs bewusst in Kontrast zu den Schrecken und der Zerstörung des Krieges. Später, als er in der Schweiz in Villeneuve am Genfer See lebte, spiegeln zahlreiche Blumenaquarelle die enge Verbundenheit des Malers mit der Natur und die Liebe zum eigenen Garten wider. Das vorliegende, 1958 entstandene Blumenstillleben zählt zu jenen Werken, die Kokoschka selbst als seine "Fingerübungen" bezeichnete. In diesen späten Schaffensjahren hat er sich intensiv mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Aquarells auseinandergesetzt und in diesem Medium ein Höchstmaß an malerischer Virtuosität erlangt.
In kräftigen, frischen Farben und mit dynamischem Pinselduktus "zaubert" er einen Strauß einfacher, ungeordneter Gartenblumen mit wild auseinanderstrebenden Blüten und Blättern auf das Papier. Die ebenso feingliedrig wie schwungvoll und spontan gemalten Frühlings- und Sommerblumen in der schlichten rot-braunen Vase vermitteln den Eindruck lebendiger Natürlichkeit und werden in ihrer Farbenpracht zum Sinnbild von blühender Lebenskraft.
(Claudia Mörth-Gasser)
Oskar Kokoschka
Flower still life (Flowers in a Red Vase)
1958
watercolour on paper; framed
61.8 x 49.6 cm
monogrammed and dated on the lower right: OK, May, 58
inscribed on a label of Feigl Gallery on the reverse (601 Madison Ave., New York City)
Feigl Gallery, New York;
private property, Los Angeles
Blumenstillleben (Flowers in a Red Vase)
1958
Aquarell auf Papier; gerahmt
61,8 x 49,6 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: OK, May, 58
Rückseitig auf Etikett der Feigl Gallery (601 Madison Ave., New York City) bezeichnet
Feigl Gallery, New York;
Privatbesitz, Los Angeles
Oskar Kokoschka, dessen umfangreiches und beeindruckend vielseitiges Oeuvre den Bogen über fast acht Jahrzehnte spannt, hat die europäische Moderne mitgeprägt und ihr wesentliche Impulse verliehen. War er in den bahnbrechenden frühen Jahren das "enfant terrible", der radikale und gegen alle Konventionen aufbegehrende Protagonist der expressionistischen Avantgarde, nahm er später auch die Rolle des Bewahrers der Maltradition ein. So hat er sich nach dem Krieg gegen den Weg in die Abstraktion entschieden und eine künstlerische Position vertreten, zu der die Wiederaufnahme tradierter malerischer Werte gehörte.
Nachdem im Jahr 1937 über vierhundert seiner Werke in Deutschland als "entartete Kunst" beschlagnahmt worden waren, sah sich Oskar Kokoschka dazu gezwungen, nach England zu emigrieren. Während der Kriegsjahre sollte das Thema der Naturdarstellung zunehmend an Bedeutung in der Wahl seiner Bildsujets gewinnen. Bevorzugt widmete er sich Landschaftsskizzen, Tier- und Blumenstillleben. Bei letzteren setzte er die farbenfrohe, vitale Schönheit des Motivs bewusst in Kontrast zu den Schrecken und der Zerstörung des Krieges. Später, als er in der Schweiz in Villeneuve am Genfer See lebte, spiegeln zahlreiche Blumenaquarelle die enge Verbundenheit des Malers mit der Natur und die Liebe zum eigenen Garten wider. Das vorliegende, 1958 entstandene Blumenstillleben zählt zu jenen Werken, die Kokoschka selbst als seine "Fingerübungen" bezeichnete. In diesen späten Schaffensjahren hat er sich intensiv mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Aquarells auseinandergesetzt und in diesem Medium ein Höchstmaß an malerischer Virtuosität erlangt.
In kräftigen, frischen Farben und mit dynamischem Pinselduktus "zaubert" er einen Strauß einfacher, ungeordneter Gartenblumen mit wild auseinanderstrebenden Blüten und Blättern auf das Papier. Die ebenso feingliedrig wie schwungvoll und spontan gemalten Frühlings- und Sommerblumen in der schlichten rot-braunen Vase vermitteln den Eindruck lebendiger Natürlichkeit und werden in ihrer Farbenpracht zum Sinnbild von blühender Lebenskraft.
(Claudia Mörth-Gasser)
Flower still life (Flowers in a Red Vase)
1958
watercolour on paper; framed
61.8 x 49.6 cm
monogrammed and dated on the lower right: OK, May, 58
inscribed on a label of Feigl Gallery on the reverse (601 Madison Ave., New York City)
Feigl Gallery, New York;
private property, Los Angeles