Auction 148 Part 8 Contemporary Art
By Auktionshaus im Kinsky GmbH
Dec 5, 2024
Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien, Germany
The auction has ended

LOT 4013:

Martha Jungwirth: Frau Z

catalog
  Previous item
Next item 
Sold for: €190,000
Start price:
80,000
Estimated price :
€80,000 - €160,000
Buyer's Premium: 25%
VAT: 19% On commission only
Users from foreign countries may be exempted from tax payments, according to the relevant tax regulations
Auction took place on Dec 5, 2024 at Auktionshaus im Kinsky GmbH
tags:

Martha Jungwirth: Frau Z
Martha Jungwirth
Frau Z
2012-2013
Öl auf dünnem Karton auf Leinwand; ungerahmt
182 x 124 cm
Signiert und datiert rechts unten: Martha Jungwirth 2013
Privatbesitz, Wien
Guggenheim Museum Bilbao, 7.6. – 22.9. 2024
Ausstellungskatalog, Martha Jungwirth, Guggenheim Museum Bilbao 2024, Abb. S. 74.
Martha Jungwirth zählt zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der österreichischen Gegenwartskunst. Die Wienerin feiert als Grande Dame der heimischen Kunstszene internationale Erfolge quer über den Globus. Jungwirth hatte Ausstellungen in London, Berlin und Seoul. Das vorliegende Ölbild Frau Z aus dem Jahr 2015 ist aktuell in ihrer Retrospektive im Guggenheim Museum in Bilbao zu sehen. Bekannt ist Jungwirth für ihre expressive Bildsprache im wilden Gestus. Dabei arbeitet sie an der Schnittstelle von Abstraktion und Gegenständlichkeit. Ihr Duktus ist explosiv und energiegeladen. Innere und äußere Impulse nehmen in ihren Motiven freien Lauf. Neben ihrer charakteristischen Malweise arbeitet die Künstlerin häufig auf Papier, kaschiert auf Leinwand. Auch Frau Z steht in dieser Tradition. Die abstrahierte Figur erscheint dabei im schwerlosen Raum. Das Motiv ist ein Zusammenspiel von Fülle und Leere, fester Formen und freier Flecken.

Mit ihren 84 Jahren blickt Jungwirth auf eine jahrzehntelange Karriere als Künstlerin zurück. 1940 in Wien geboren, studierte sie von 1956 bis 1963 an der Angewandten, wo sie von 1967 bis 1977 selbst unterrichtete. 1968 war sie neben Wolfgang Herzig, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl Mitbegründerin der Gruppe der "Wirklichkeiten". Ein Jahr später heiratete sie den Kunsthistoriker und Museumsdirektor Alfred Schmeller, mit dem sie bis zu dessen Tod 1990 zusammenlebte. Neben ihrer regen Ausstellungstätigkeit nahm Jungwirth zahlreiche Auszeichnungen entgegen, darunter den renommierten Oskar-Kokoschka-Preis 2018 und den Großen Österreichischer Staatspreis 2021 für ihr Lebenswerk. Ihre Schaffen beschrieb Jungwirth einmal so: "Meine Kunst ist wie ein Tagebuch, seismografisch. Das ist die Methode meiner Arbeit. Ich bin dabei ganz auf mich bezogen. Zeichnung und Malerei sind eine Bewegung, die durch mich durchgeht. Durch meine Wahrnehmung und meine Gestik wird es etwas anderes. Das Bild ist ein intelligentes Fleckengefüge, nichts Festgefahrenes. Es geht um das Fluide, Durchsichtige, Offene. Dabei interessiert mich gerade nicht das Edle, sondern das Schleißige, Nichtgeschönte, Unzensierte." ( Martha Jungwirth, hg. v. Antonia Hoerschelmann u. Klaus Albrecht Schröder, Ausst. Kat. Albertina, Wien 02.03.–03.06.2018, S. 45)

(Stefan Üner)
Martha Jungwirth
Frau Z
2012-2013
oil on thin cardboard on canvas; unframed
182 x 124 cm
signed and dated on the lower right: Martha Jungwirth 2013
private property, Vienna
Guggenheim Museum Bilbao, 7 July – 22 September 2024
Exhibition catalogue, Martha Jungwirth, Guggenheim Museum Bilbao 2024, ill. p. 74.

catalog
  Previous item
Next item