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Wolfgang Herzig: Gnadenort
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Wolfgang Herzig: Gnadenort
Wolfgang Herzig
Gnadenort
2015
Öl auf Leinwand; gerahmt
215,5 x 91 cm
Monogrammiert links unten: WH
Rückseitig betitelt und monogrammiert am Keilrahmen: "Gnadenort" WH
österreichischer Privatbesitz
Der steierische Maler und Grafiker Wolfgang Herzig ist bekannt für seinen sarkastischen Realismus, bei dem er die Realität ins Groteske übersteigert. Herzig sieht sich selber als Chronist unserer Gesellschaft. In seiner figurativen Bildsprache verarbeitet er äußere und innere Eindrücke zum narrativen Ausdruck. Dabei offenbart sich die ganze Bandbreite unseres menschlichen Seins. Herzig bezeichnete sich selbst einmal als "Pinsel-Akribist" für den "Handgemachtes" eine große Rolle spielt. "Es ist ein Beweis für Spitzenqualität", so der Künstler (Wirklichkeiten. Aspekte einer Gruppierung, Ausst. Kat. Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 01.07.–28.08.1988, Graz 1988, S. 34). Herzig wurde 1941 im steirischen Judenburg geboren. Nach dem Abschluss an der Grazer Kunstgewerbeschule, studierte er von 1959 bis 1965 Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Sergius Pauser. 1968 war Herzig neben Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl Mitbegründer der Wirklichkeiten. Die lose Künstlergruppe verstand sich als Gegenpol zur damals vorherrschenden Abstraktion, aber auch als Abgrenzung zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Herzig hatte zahlreiche Ausstellungen, darunter in der Wiener Secession 1970, im Kulturhaus Graz 1974–1975, im Salzburger Rupertinum 1995–1996, in der Sammlung der Angewandten 1998 und im Essl Museum in Klosterneuburg 2011. Von 1997 bis 2007 war Herzig Professor an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Das Ölbild Gnadenort aus dem Jahr 2015 zählt zu Herzigs Spätwerk. Hier zeigt sich einmal mehr seine malerische Raffinesse, die technische Perfektion mit figurativen, expressiven und konstruktiven Tendenzen zu einer künstlerischen Synthese vereint. In altmeisterlicher Manier stellt das Motiv zwei Figuren vor sakralem Hintergrund dar. Dabei könnte es sich um ein Gnadengesuch oder eine Prozession handeln. Die Figur im Vordergrund, die an einen Priester erinnert, trägt maskenhafte Züge. Sie wirkt blockhaft, statisch und starr. In seiner dezenten Farbpalette beschränkt sich der Maler auf warme Rot-, Gelb- und Grüntöne. In seinem religiös konnotierten Bild spielt Herzig mit der Wechselwirkung von Fläche und Raum, wobei er selbst einmal sagte: "Was die Tiefe betrifft, es ist keine perspektivische Tiefe, es wir nur Tiefe evoziert. Die Wirklichkeit ist für mich die Bildfläche. Da bin noch bei den altvorderen Meistern, das Bild ist eine Fläche und das passiert etwas. Ich gehe nicht von einem perspektivischen Raum aus." (Wolfgang Herzig. Ein Realist wird 70, Ausst. Kat. Essl Museum, Klosterneuburg 08.06.–01.11.2011, S. 20)
(Stefan Üner)
Wolfgang Herzig
Gnadenort
2015
oil on canvas; framed
215.5 x 91 cm
monogrammed on the lower left: WH
titled and monogrammed on the reverse on the stretcher: "Gnadenort" WH
private property, Austria
Gnadenort
2015
Öl auf Leinwand; gerahmt
215,5 x 91 cm
Monogrammiert links unten: WH
Rückseitig betitelt und monogrammiert am Keilrahmen: "Gnadenort" WH
österreichischer Privatbesitz
Der steierische Maler und Grafiker Wolfgang Herzig ist bekannt für seinen sarkastischen Realismus, bei dem er die Realität ins Groteske übersteigert. Herzig sieht sich selber als Chronist unserer Gesellschaft. In seiner figurativen Bildsprache verarbeitet er äußere und innere Eindrücke zum narrativen Ausdruck. Dabei offenbart sich die ganze Bandbreite unseres menschlichen Seins. Herzig bezeichnete sich selbst einmal als "Pinsel-Akribist" für den "Handgemachtes" eine große Rolle spielt. "Es ist ein Beweis für Spitzenqualität", so der Künstler (Wirklichkeiten. Aspekte einer Gruppierung, Ausst. Kat. Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 01.07.–28.08.1988, Graz 1988, S. 34). Herzig wurde 1941 im steirischen Judenburg geboren. Nach dem Abschluss an der Grazer Kunstgewerbeschule, studierte er von 1959 bis 1965 Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Sergius Pauser. 1968 war Herzig neben Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl Mitbegründer der Wirklichkeiten. Die lose Künstlergruppe verstand sich als Gegenpol zur damals vorherrschenden Abstraktion, aber auch als Abgrenzung zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Herzig hatte zahlreiche Ausstellungen, darunter in der Wiener Secession 1970, im Kulturhaus Graz 1974–1975, im Salzburger Rupertinum 1995–1996, in der Sammlung der Angewandten 1998 und im Essl Museum in Klosterneuburg 2011. Von 1997 bis 2007 war Herzig Professor an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Das Ölbild Gnadenort aus dem Jahr 2015 zählt zu Herzigs Spätwerk. Hier zeigt sich einmal mehr seine malerische Raffinesse, die technische Perfektion mit figurativen, expressiven und konstruktiven Tendenzen zu einer künstlerischen Synthese vereint. In altmeisterlicher Manier stellt das Motiv zwei Figuren vor sakralem Hintergrund dar. Dabei könnte es sich um ein Gnadengesuch oder eine Prozession handeln. Die Figur im Vordergrund, die an einen Priester erinnert, trägt maskenhafte Züge. Sie wirkt blockhaft, statisch und starr. In seiner dezenten Farbpalette beschränkt sich der Maler auf warme Rot-, Gelb- und Grüntöne. In seinem religiös konnotierten Bild spielt Herzig mit der Wechselwirkung von Fläche und Raum, wobei er selbst einmal sagte: "Was die Tiefe betrifft, es ist keine perspektivische Tiefe, es wir nur Tiefe evoziert. Die Wirklichkeit ist für mich die Bildfläche. Da bin noch bei den altvorderen Meistern, das Bild ist eine Fläche und das passiert etwas. Ich gehe nicht von einem perspektivischen Raum aus." (Wolfgang Herzig. Ein Realist wird 70, Ausst. Kat. Essl Museum, Klosterneuburg 08.06.–01.11.2011, S. 20)
(Stefan Üner)
Gnadenort
2015
oil on canvas; framed
215.5 x 91 cm
monogrammed on the lower left: WH
titled and monogrammed on the reverse on the stretcher: "Gnadenort" WH
private property, Austria